Inmitten des Kendrick/Drake Beefs und meiner tiefsten Hyperfokusphase dieses Jahres bezüglich Themen, die absolut keinen Einfluss auf mein Leben haben, habe ich diesen Channel des amerikanischen Französischprofessers „Professor Skye“ gefunden. Mittlerweile bestimmt kein Geheimtipp mehr, da es nun für über 100.000 Abonnenten reicht, sowie Kolloborationen mit den ganz Großen auf der Plattform. Er überraschte mich tatsächlich mit seiner Facettenreichheit was Genres und Reviews/Analysen angeht. Auch wenn er sich hauptsächlich Hip-Hop widmet, egal ob amerikanischer, spanischer, französischer oder gar deutscher, rutscht immer mal wieder eine Avant-Garde-Pop/Rock-Platte rein. Alben zu denen er ein Video macht lohnen sich meist zumindest mal reinzuhören, oder man nutzt ihn etwas als Releaseradar, die die bodenlose Plattform Spotify es seit Jahren ja einem schon nicht mehr schafft Bescheid zu geben, wenn ein Artist, von dem man 10 Alben gespeichert hat, ein neues Album rausbringt.
Skye versucht dabei nicht nur über die Themen der einzelnen Songs oder über das Album zu sprechen, sondern baut oft zu Brücken zu Philosophie und Kunstwerken, die ähnliche Themen oder Gefühle ansprechen und nutzt jene ebenso als Linse, durch die die Analyse stattfindet- sehr einladend für weitere doomscroll-deepdives. Besonders sympatisch daran ist, dass er oft seine Videos mit seinem Leben kontextualisiert und überraschen viel von seiner eigenen Person hier offen darstellt, unterstützt durch seine Art und Weise die Analysen und Reviews ohne Schnitt und in einem Take, teils im Bademantel auf dem Balkon oder schnell bevor das Baby aufwacht, aufzunehmen, was sehr erfrischend in einer Welt voller Jumpcuts und anderen Methoden zur Watchtimegenerierung sind.
Toys dying.
Wenn die Unschuld stirbt ist der Teufel schuld. 21 Videos in Playlist.
Money Can’t Buy Taste
Neulich bin ich zufällig über die ROOMTOUR von DNER aka Felix von der Laden gestolpert, der sich nun eine „Residenz“ auf Mallorca gegönnt hat. Man könnte es kaum besser zusammenfassen: „Money Can’t Buy Taste“ in seiner reinsten Form. Es ist wirklich erstaunlich, wie der deutsche RGB-Liegewiese-Mocca-Bast-Chic, der sonst nur in den Tiefen von POCO-Hallen in Horrem zu finden ist, jetzt auch die Sonne Mallorcas verdunkelt.
Ich bin ja ein großer Fan solcher Roomtours, bei denen YouTuber Jahr für Jahr ihre persönliche Wettkampfkategorie „Wer kann mehr schlechten Geschmack für noch mehr Geld zur Schau stellen?“ perfektionieren. Er sagt es ja selbst: Ohne seine Zuschauer wäre das alles nicht möglich – genau, deshalb muss er ihnen auch unbedingt vorführen, wie scheiße alles aussieht.
Als Bonus sollte man sich wirklich auch die vorherige Roomtour reinziehen, als die Bude noch nach Ikea-Resterampe aussah. Man erkennt schnell: Der Geschmack hat sich nicht verbessert, nur das Budget.
Der Pool ist aber geil.
Vom Kriegsreporter zum Fotografen der Stille – Steffen Diemer | SWR Doku
Saturday Night Fever
Schmerzhaft. Da weht der Geruch von Axe Chocolate und b2b Strandmatte einem förmlich die Longchamp-Tasche aus der Ellenbeuge.
Index der Anglizismen
Ich liebe den VDS ja sowieso schon aus mehreren Gründen, eine Sprache mittels eines Verbunds einiger älteren Herren zu gatekeepen ist immer geil. Vor allem, wenn unsere großartige Sprache der Dichter*innen und Denker*innen ohne Pause durch Feinde wie das Gendern oder Anglizismen bedroht wird. Zum Glück wird gegen Letzteres eine Hilfestellung in Form des Indexes angeboten, da lohnt es sich bei „Musik der Abart der rechnergemachten schnellen Rythmen zur Berauschung“ mal in die 450 Seiten abzuzutauchen. Hier ist der Link zum einsehbaren Dokument. Tag yourself, ich bin Kampfsprechsänger mit Wettkampfkreiseln und Bratklopssemmeln.
Achso: Warum die Leute vom VDS Begriffe wie Babyshooting am liebsten 1:1 wollen würden und sich über Blockbuster abfucken, verstehe ich auch nicht. Und auch die Übersetzung von Blackfacing ist.. naja und die Einträge zu Gender und Trans Woman sind erwartbar out of touch.
geiler Gong
Meistens sind Gongs ja völlig aufgeladen mit Esokrams, heilenden Frequenzen, New Age Minimalismus usw… jedenfalls aus westlicher Sicht. Rhys Chathams „Two Gongs“ ist aber so verrauscht, dass es viel mehr Drone-Noise ist.
Die Platte hier hat Jamie Stewart von Xiu Xiu in seinem White-Centipede-Noise Interview als eine seiner 5 besten Noise Platten genannt (zugegeben sehr obskure Auswahl, die er da trifft).
p.s. ich habe neulich thomas canna in köln performen gesehen, der sowas ähnliches mit nem becken auf ner snare gemacht hat. war auch geil.
Handwerkskunst … über Handwerkskunst.
Mein Meta-Goal ist erreicht. Nuff said.
Durch die Nacht mit Harmony Korine und Gaspar Noé
Ich habe beinahe vergessen, wie großartig „Durch die Nacht mit …“ von arte ist.* Hier shittalked – oder auch nicht, wer weiß das schon – Harmony Korine seinem Kollegen ordentlich das Ohr ab, es macht Laune.
*Das ist eine dreiste Lüge; ich habe erst vor einem Monat die komplette Episodenliste auf wilde Dreamteams abgegrast (vorne dabei: Jodorowski & Pinchberg („Jodorowsky’s Dune“ ist auch gerade auf arte zu sehen), Adam Green & Carl Barat sowie Thurston Moore & Phil Collins – alle ungesehen, aber vielversprechend)
NPR Tiny Desk: Soul Glo
Soul Glo sind mega geil und die Tiny Desks sind auch immer ganz nice, also ist das bestimmt ne geile Kombo, oder? Und vor allem auch das lauteste und aggressivste Set bis jetzt, garantiert. Also ja, das ist es.
Aber der Sound von dem Set kann einem Soul Glo echt kaputt machen. Trotzdem witzige Idee mit einigen guten Momenten (und ja, der Sänger trägt einen Pali. Das ist nun mal die Welt, in der wir leben – coole Menschen vertreten problematische Positionen..).
Historische Luftbilder von Dortmund
Wer sich ein bisschen für Stadtgeschichte interessiert oder einfach mal sehen will, wie die Hood früher aussah: auf Geoweb gibt es ein Vergleichstool, um historische Luftbilder von Dortmund mit dem Status Quo zu vergleichen. Macht Laune und ist einfach interessant.
https://geoweb1.digistadtdo.de/doris_gdi/mapapps4/resources/apps/historischeluftbilder/index.html
Falschparker-Melder-Leaderboard
Gab ja in den letzten Tagen recht viel Trubel um diesen Anzeigenhauptmeister. Turns out, er ist noch nicht mal der Meister im Anzeigen. Das ist in der Melde-Community offensichtlich, denn es gibt ein Leaderboard mit Bestenlisten. Ich tick aus, wie deutsch kann man bitte sein
2023 – Der Jahresrückblick mit Thomas Gottschalk
(Lustige Einleitung hier) – ich habe etwas getrödelt, weil ich wochenlang mit dem Sortieren und versuchtem Ausmisten meiner Liebste-Releases-Spotify-Liste beschäftigt war. Dass diese bei – elektronische Musik größenteils ausgenommen (die hab ich hier verwurstet) – 80 Tracks geendet ist, ist eigentlich ein gutes Zeichen für das Jahr. However, hier meine Favoriten.
Top 9 (unsortiert)
Poison Ruïn – „Härvest“
Damit bin ich etwa allen Menschen die ich kenne auf den Sack gegangen. Das Rad, oder überhaupt irgendetwas, wird hier nicht neuerfunden, stattdessen bügelt die Chain Punk-Kapelle aus Philly eine Mixtur aus Fantasy-Inhalten, Dungeon Synth-Interludes und Folk-Riffs auf eine – in Sachen Gitarrenharmonien und Vocals – sehr an die Wipers und Hüsker Dü erinnernde Kutte. „Härvest“ war mein meistgehörter Song des Jahres, aber mittlerweile ergötze ich mich noch mehr an den darauf folgenden Titeln. Und das alles mit der schönsten Produktion des Jahres (klingt am besten auf billigen Kopfhörern). Der Metal Hammer hat’s mit 2/5 Sternen verrissen, aber das ist eh eine verkackte Springer-Schmonzette.
Reverend Kristin Michael Hayter – „SAVED!“
Wäre es früher erschienen, wäre 2023 komplett von diesem Album überlagert worden. So jedoch wurden nur die letzten Monate des Jahres von einem tiefen Drang nach Eucharistie, Selbstgeißelung und einem ordentlichen Schuss Messwein erfüllt. „I WILL BE WITH YOU ALWAYS“ kickt mich jedes Mal so dermaßen, dass der Heiland mir erscheint, und „ALL OF MY FRIENDS ARE GOING TO HELL“ bleibt der unerwarteste Banger des Jahres.
Fever Ray – „New Romantics“
Hach, Fever Ray. Nachdem ihr letztes Album „Plunge“ nach Jahren der Pause ein ziemlicher Bruch mit ihrem unbesiegbar famosen, düsteren, selbstbetitelten Debüt war, pendelt sich „New Romantics“ irgendwo in der Mitte zwischen den Polen ein. Vielleicht auch nur, weil man sich an die knalligere Version von Karin Dreijer aka 1/2 von The Knife gewöhnt hat? Egal. Ich liebe es.
Andrea – „Due in Color“
Als Ilian Tape-Liebhaber (ihr wisst schon, „Compro“ von Skee Mask) habe ich mich natürlich so oder so gefreut, dass es ein neues Album auf dem Label gibt. Noch mehr gefreut hat es mich, dass es ein Andrea-Album ist. Zwischen Breakbeat, Dub, Ambient, verträumten B12-Grooves und einem sonnigen Cover hat dieses Album einfach viel Wärme mitgebracht.
Hexer – „Abyssal“
Ich habe sicher 10 Mal vergessen, dass dieses Album wirklich aus 2023 ist. Vermutlich, weil ich es in der Woche des Erscheinens schon 10 Mal gehört habe. Für mich das beste Metal-Album des Jahres, kompromissloses Gebretter, das zwischen Black Metal-Attitude und Doom-Restbestandteilen vor allem am verwesenden Korpus des 90er Jahre-Death Metal nagt, vor allem an den von mir geliebten Entombed. Und das alles mit einem einzigartigen Gitarrensound, respektive: sehr uniquen Gitarrenharmonien, die eher an israelische Black Metal-Bands wie Mortuus Umbra erinnern. Technisch top, geil, dass es sowas in der Gegend gibt.
Khanate – „To Be Cruel“
Trotz großer Begeisterung für Steven O’Malleys musikalischem Output (neben Sunn O))) als Teil von Thorr’s Hammer, Burning Witch, Teeth Of Lions Rule The Divine (mit ex-Napalm Death und Cathedral-Sänger Lee Dorian) – you name it) habe ich Khanate erst so 2022/2023 auf den Schirm bekommen. Absolut abgefuckte Musik mit unvorstellbarem Timing. Dass dann noch ohne Vorankündigung ein neues Album erschienen ist, hat 2023 ein Stück besser, aber auch weitaus verzweifelter gemacht.
Natural Child – „Be M’Guest“
Einfach richtig schöne gute Laune-Mucke. Erinnert in ihren mittdreißiger-wir sind alle pleite, aber romantisieren es-Country-Vibes sehr an Cosmic Guilt, die ich letztes Jahr abgefeiert habe, man bekommt Bock Luckies im Sonnenuntergang zu rauchen und diese Lederjacken mit Fransen an den Ärmeln zu tragen.
Blood Ceremony – „The Old Ways Remain“
2023 war – auch dem Thema der Split-/Kollabo-EP von meiner Band Mother Bear mit Allysen Callery geschuldet – von einer intensiven Beschäftigung mit Folk Horror geprägt. Da passte es gut, dass das neueste Lebenszeichen dieser einst innig geliebten Retro-/Okkult-Rock-Kapelle schon im Titel den richtigen Trampelpfad einschlägt. Ich fands erst ein wenig zu poppig und soft, aber mittlerweile liebe ich es Großartig gespielt und gesungen, catchy Songwriting mit vielen 70s-Referenzen, aber gleichzeitig irgendwie mit einem Fuß in der Gegenwart. Oder zumindest in den 80ern, das ist für so hängengebliebene Mucke schon quasi die Zukunft. Schönes Artwork auch (glaube, es ist von Albert Beardsley).
Swans – „Los Angeles: City of Death„
Ich könnte als Dritter im Bunde die Frage stellen, ob das Album durch das Konzert in Bochum besser geworden ist. Keine Ahnung. Ist auch egal. Es ist einfach sehr, sehr gut.
Die Goldgrube
2023 war auch, angetrieben durch das heftige Konzert von Show Me The Body in der Trompete, mein Jahr des Hardcore. Die größte Freude hatte ich mit Chain Whip – „Call of the Knife“, einfach absolut nach vorne, pöbelig, ranzig, bockig und Old School. Gleiches gilt für die … nun ja, sehr klassischen Conservatory Military Image. Große Freude hatte ich auch mit GEL, Pest Control und den eher Grind-lastigen Xiao. Wenn man die Randbereiche des Hardcore abgrast, gilt es auch einen Blick zu Full Of Hell schweifen zu lassen, die A) eine großartige, aber streckenweise etwas inkohärente Scheibe zusammen mit Nothing rausgebracht haben, B) auf der neuesten Year of the Knife (grandioses Geknüppel) featuren, C) eine weird-düstere, experimentelle und eher Noise-lastige Split EP mit Gasp released haben (tbh mein Favorit von denen dieses Jahr) sowie D) ein genial stumpfes, grooviges Monster von Kollabo-Album mit Primitive Man auf den Tisch geknallt haben. Krasser Output und jedes Mal was anderes, ich bin hyped.
Matschmix
War eins der ersten Konzerte des Jahres und absolut super (im Rattenloch): Daevar. „Delirious Rites“ ist eigentlich nur eine EP, hat aber heftig gute Melodien am Start und, gut, klingt super stark nach Windhand. Die wiederum klingen super stark nach Acid King, mit deren letztem Output nach jahrelanger Pause ich erst nichts anfangen konnte, es jetzt aber sehr regelmäßig höre. Gleiches gilt für High on Fire. Absolut episch, aber auch schon mehr in Richtung Black Metal geht der Abgesang der Band mit dem schönsten Logo Mitteleuropas, Urfaust, deren „Untergang“ es mir endlich möglich machen, Fan genug zu sein um reinen Gewissens einen Patch zu kaufen.
5 denkwürdigste Konzerte
Show Me The Body / Trompete, Bochum
Swans / Christuskirche, Bochum
Godspeed You! Black Emperor / Kantine, Köln*
Color Haze / Junkyard, Dortmund
Bell Witch / Gebäude 9, Köln
*hier kullerten einige Tränen und ich hatte Erinnerungen zu einem Song, zu dem ich keine Erinnerungen haben konnte, also quasi ein falsches Deja-Vu? Keine Ahnung. Heftig.
Tales from the pit pt. 5
Sieben Sekunden Video, die zugegebenermaßen der Idee nicht ganz Rechnung tragen. Aber wie fucking lustig ist schon allein der Gedanke?
Rast an der Autobahn
Hierzu gibt es nicht viel zu sagen, göttlich, obskur, könnte streckenweise ein A24-Film sein, grober Unfug, und ja, viele Männer, die Männerschwachsinn faseln.
From.Beyond
Ein Science Fiction der Unbehagen transportiert, der sich anfühlt, wie mit Genesis P Orridge auf einem Hochhausdach einen mutierten Fisch auszunehmen und dabei eine Endzeitsekte zu gründen. Ich bin beeindruckt von diesem kleinen Film aus 22, der in der Tradition von Ballard, Cronenberg oder auch den frühen Experimenten von Bloomkamp steht. File under Disturbing First Contact Content.
Diners of Massachusetts
Als bekennender Deepdive-Enthusiast bin ich bei meiner allmonatlichen Wikipedia-Recherche zu Sandwiches (es kommen immer wieder neue, interessante Artikel über die Geschichte und Variationen dieser göttlichen Art, Speisen aufzunehmen hinzu) bin ich auf dieser obskuren Seite gelandet. Obskur aus mannigfaltigen Gründen: der Artikel über die „Diners of Massachusetts“ (Multiple Property Submission im National Register of Historic Places der USA, also schon eine Nummer) ist länger als der über das National Register of Historic Places überhaupt; er ist von de facto einer einzigen Person erstellt worden; und er führt eine Liste der 22 Diners auf, von denen selbiger Autor für alle 22 jeweils eigene Wikipedia-Artikel geschrieben hat. Das ist ein so krankes Maß an Leidenschaft, dass ich einfach begeistert bin.
Saved! Again, a New Tomorrow (and year)

2023 war wieder ein interessantes Jahr für Musik mit vielen verschiedenen guten Alben in den verschiedensten Genres, die mich über das Jahr begleitet haben. Deswegen ist dieses Jahr meine Liste grob chronologisch angeordnet:
Das Jahr fing bei mir hauptsächlich mit Hip-Hop an, SCARING THE HOES von Peggy und Danny schoben gut nach vorne mit einem Album, wo man gerne ein paar Banger beim Feiern hören würde, egal, wenn es den Hoes Angst macht.
Slowthais UGLY war ein weiteres unterhaltsames Album, was ein bisschen der Defintion von Hip-Hop entweicht, dieses mal jedoch eher in Richtung Pop-Musik.
Mehr in Richtung Underground folgte dann Maps von Billy Woods und Kenny Segal. Jazziger Sound mit dem typischen Spoken Word-Stil von Woods und wie immer sehr deepen Lyrics.
Apropos Spoken Word: Stumpwork von Dry Cleaning kann leider nicht ganz von für mich an das brilliante New Long Leg anknüpfen, ist aber trotzdem mal ein reinhören wert.
Danach ging es bei mir in England weiter. Space Heavy von King Krule ist ein klassisches King Krule Album, aber auch ein sehr gutes. Wer Bock auf ruhigen psychedelischen Indie-Kram hat, wird hier fündig. Einzig der zweite Song, auch wenn interessant, stört mich ein bisschen an dem Album, weil er ein bisschen out-of-place ist.
Wem King Krule noch zu aufregend ist, kann gerne mal in Greg Foats‘ und Gigi Masins Dolphin reinhören. Sehr entspannte Ambientsounds, Slow Jazz, viele Unterwasservibes.
Dann erschien wohl mein Lieblings Rap Album des Jahres mit MIKEs und Wikis Faith is a Rock. Produktion kommt hier wieder von Alchemist, der wieder tief gediggt hat und ähnlich wie die beiden Rapper hier scheinen kann.
Noname kam auch wieder aus der Versenkung hat mit Sundial ein typisch entspanntes Hip-Hop Album mit viel Soul rausgebracht.
Avant Garde elektronische Musik kam dieses Jahr wieder von Oneothrix Point Never, der mit seinen sehr interessanten Sound Collagen auf Again ein echt schönes Album rausgebracht hat, was mich viel begleitet hat in diesem Jahr.
Nach einem ruhigen Intro erklingt plötzlich ein saftiger Hardcore Chord: It’s Zulu in this Bitch! Zulu brachte dieses Jahr mein wahrscheinlich liebstes Hardcore/Powerviolence Album mit A New Tomorrow in den letzten Jahren raus. Schlaue Texte von Leuten, die Bock auf politische Musik haben, die sehr zu Reflektion aufruft. Besonders gefallen mit hier die Kontraste, die beiden Sänger, die Jazz-Passagen unterbruchen von Blastbeats. Passt hier alles.
SAVED! von Reverend Kristin Michael Hayter (FKA Lingua Ignota) ist, wie schon beschrieben, wieder ein sehr bewegendes Album von ihr, die mich wieder in eine Spirale gebracht hat alle ihre Alben Front to Back zu hören. Sehr schöne und schöne hässliche Klänge auf diesem Album.
Düstere Musik gab es auch mit dem Rerelease von I Shall Die Here/ Earth Triumphant von The Body. Es gibt hier ein paar extra Songs und ist defintiv ein Reinhören wert, wenn man auf langsame, düstere Klänge steht.
Ähnliche Klänge, aber oft einfach viel schneller, gibt’s auf der EP Devil Music von Portrayal of Guilt. Die Band kam eigentlich aus dem Post-Hardcore, haut aber mit dieser Platte einen krassen Klang irgendwo zwischen Powerviolence und Blackmetal raus, was irgendwann in der zweiten Hälfte zu Geschreie über Cellos mutiert und mich etwas Rushad Eggleston in Teilen erinnert. Um genauer zu sein, besteht die zweite Hälfte aus „Covern“ von der ersten, sehr interessant, wie hier die Ideen nochmal komplett anders interpretiert werden. Der Titel des Albums ist tatsächlich schon Beschreibung genug. Voll mit geilem Schlagzeug – wer es mit dem Instrument hat, auf jeden Fall lohnenswert.
Es ist schon echt gemein grouptherapy. Brockhampton 2.0 zu nennen, aber für mich sind sie so ziemlich das. Ähnliche Songs, jedoch mehr erwachsen, reifer und wahrscheinlich auch noch länger gut zu hören,
i was mature for my age, but i was still a child ist ein must-listen, für jeden der damals in dem Brockhampton Hype gefangen war.
Auch sehr spät, durch Fantanos Top 50 Liste, habe ich The Lamb as Effigy entdeckt, über welches ja auch hier schon geschrieben wurde. Sprain haben hier richtig einen rausgehauen Das Album nimmt sich sehr viel Zeit und verlangt diese auch von seinem Zuhörer: 96 Minuten auf 8 Lieder. Erinnert an Swans, Daughters, Lingua Ignota, Godspeed You! Black Emporer ist aber trotzdem 100% sein eigener Sound, meine absolute Empfehlung für einen verregneten Abend mit Kopfhörern auf der Couch. Laut. Einer der verrücktesten Closer, die ich je gehört hab, hat auch mein Jahr beendet.
Honorable mentions:
We Buy Diabateic Test Strips – Armand Hammer
VOIR DIRE– Earl Sweatshirt
The Dusk in Us – Converge
Tracey Denim – Bar Italia
erase your flesh – Moral Bombing (Dortmunder Truppe)
The Land, The Water, The Sky – Black Belt Eagle Scout
O Monolith – Squid
Schande über mich:
Liturgy Album verpasst und im Backlog
Schande über andere:
Smoke DZA, Flying Lotus, keine Ahnung was für 2010 Drake Beats FlyLo hier produziert hat. Hat mich echt ein bisschen geekelt.
2023 war geil
In quasi allerletzter Sekunde schnell noch die Favorites bringen. Eigentlich schade, dass dieses Jahr (anscheinend nicht nur bei mir) weniger Zeit und Muße reingeflossen sind. Spricht auch für den Stress des Jahres, aber reden wir über Musik.
Dieses Jahr ist viel geiles rausgekommen, ngl.
Reverend Kristin Michael Hayter – SAVED!
Für mich so etwas wie der „Elefant im Raum“ der Musik des Jahres, heftiges Album und auf schwer zu beschreibende Weise ungehört. Viel zu geweint und mitgeschrien, ihr Output bleibt auch nach der Neuerfindung phänomenal.
Better Lovers – God Made Me An Animal EP
Greg Puciato von TDEP und drei Boys von ETID holen sich Will Putney dazu und gründen ne Supergroup. Wenn man wie ich eine große Schwäche für Puciato und ETID hat, ist es ein Segen, dass die EP genauso klingt wie man es sich vorstellt. Bin gespannt wie sich das Projekt in den nächsten Jahren weiterentwickelt.
Incendiary – Change The Way You Think About Pain
Das Album hat eine unglaubliche Power, die sich irgendwo zwischen RATM (ausgelutschter Vergleich, ich weiß), New York Hardcore und harter Musik im Jahr 2023 einen eigenen Raum schafft und so endlich mal wieder politische Wut in fast vergessene musikalische Sphären transportiert.
„We will steal
We will ache
We will starve
We will break“
und einige weitere Lyrics sind mittlerweile für mich ikonisch und das Album geizt nicht mit plump-geilen Parolen, die sich sofort ins Gehirn einbrennen.
Ach und: Wenn dir jemand diese oder ähnliche Musik zeigt und deine Reaktion „Boah, die sind bestimmt geil beim Pumpen“ ist, reflektiere bitte einmal kurz deinen Konsum von harter und vor allem politischer Musik. My Anger is not your Gym Music (oder so, hab mir den Spruch gerade ausgedacht. Aber politische Wut in Gym-Motivation zu transformieren, das gibt harte late stage capitalism-vibes).
Lana Del Rey – Did You know that there’s a tunnel under Ocean Blvd
Seeeehr früh im Jahr releast, aber für mich direkt Top 3. Lana entwickelt sich in ihrer eigenen Lane weiter und schafft es gleichzeitig ihre eigene Lore zu referenzieren, ohne dabei langweilig zu werden (looking at you, Nicki Minaj). Auch immer wieder beeindruckend, wie sie die Features passend ins Albumkonzept einarbeitet.
Honorable Mention: Ihr vor einigen Wochen releastes Cover von „Take Me Home, Country Roads“.
Swans – The Beggar
Ob ich so hoch von diesem Album denken würde, wenn das Konzert in Bochum nicht mein persönliches Konzert des Jahres gewesen wäre? Um ehrlich zu sein, so sicher bin ich mir da nicht. Auch wenn nur zwei Songs vom Album gespielt wurden (glaube ich), hat mir das Konzert Swans unmissverständlich so hart ins Gedächtnis zurückkatapultiert, dass ich das Album danach überhaupt erst so für mich erschlossen habe. Klingt vielleicht pathetisch, aber Kenner:innen kennen.
Babatell – Selftalks
Bisschen was anderes, aber nicht minder beeindruckend. Hab ihn für Strobo interviewt und bin immer noch ein bisschen geflasht von dem Debüt. Gibt viele Artists aus der Region, die ich sehr schätze, aber die machen meistens „sowieso“ Musik, die mir gefällt. Selftalks ist für mich ein Gucken über den Tellerrand gewesen und hat mich nachhaltig gefesselt. Sehr geiles Ding. Immer wieder schade, dass kreative Köpfe nach Berlin ziehen, aber da sind halt mehr Kontakte und Geld..
HEALTH – Rat Wars
Meine Liebe für HEALTH hat mit dem neuen Album neue Züge angenommen. Etwas poppiger und teilweise recht Rammstein-mäßig, hat mich das eher mitgenommen als abgeschreckt. Yeah, Feliz Jueves.
Scowl – Psychic Dance Routine (EP)
Industry Plaaaaaaant. Taco Bell-Werbung, die neuen Turnstile. Eine Sängerin???
Schon krass, wie sehr man Hardcore gatekeepen kann. Warum nicht stattdessen die Musik feiern?
Vanwa – Vanwa
Über Sachen von Freund:innen zu schreiben, ist ja immer auch ein bisschen cringe und eigentlich habe ich als Journalist auch sowas wie einen Ehrenkodex, der mir so Kumpelei verbietet. Da Vanwa aber quasi gar keine Werbung für sein Projekt gemacht hat, zählt das hier nicht. Das ganze Album ist n richtiger Hammer und ich kann mich auch nach regelmäßigem Konsum nicht satthören. Unbedingte Hörempfehlung.
Weitere Alben, die ich nice fand:
Mitski – The Land is Inhospitable and So Are We
Harms Way – Common Suffering
Drain – LIVING PROOF
Clowns – ENDLESS
100 gecs – 10.000 gecs
Verschiedene Artists – Barbie The Album
King Gizzard & The Lizard Wizard – hab den Albumnamen vergessen, aber geil wie immer. Und falls sie in den letzten Wochen noch ein Album rausgebracht haben, gefällt mir das bestimmt auch.
Militarie Gun – Life Under The Gun
Wolves in The Throne Room – Crypt of Ancestral Knowledge (EP)
Nachtrag, ganz vergessen, aber haben mir auch sehr gefallen:
Hexer – Abyssal (zuu geil, wollte ich eigentlich nen längeren Text zu schreiben. naja, dann beim nächsten)
$uicideboy$ – Alle Yin Yang Tapes (EPs)
Memetrends, die ich nice fand:
Opium Birds (beste AI-usage)
Grimace Birthday Shake (kreativ und verstörend. The kids aren’t alright)
Feliz Jueves (für alle, die feiern)
Funky Squirtle (bitte daily)
Videos mit Half-Life 2 Sounds unterlegt (Ahh, Freeman!!)
Fucking Burping Rat
Gail Lewis
FNAF-Memes (zu viel geiler Scheiß, konstant das ganze Jahr über)
23 als Nuss

ich habe gesehen, dass hier eigentlich immer best of’s zum jahresende gepostet werden. spät dran, aber dann auch wieder früh – hier meine fav alben der letzten monde:
(alle alben sind mit nem bandcamp link hinterlegt, das einbetten hab ich nicht hingekriegt, aber sollte so auch etwas einfacher sein…)
XIU XIU – Ignore Grief
als xiu xiu fan mit liebe zu den eher obskuren und wilden tracks, war dieses album ein voller treffer für mich. die düstere atmosphäre, die sich in so vielen stillen, als auch absurd chaotischen momenten ausbreitet, gibt dieser platte einen soundtrack… oder doch vielmehr hörspiel charakter.
Sprain – The Lamb as Effigy
relativ spät erst entdeckt und seitdem auf dauerschleife. ein wilder mix von shoegaze, black metal, post rock, jamie stewart vibrato und generellem hang zur experimenten.
ein sehr langes album und anders als zb sowas wie swans etwas sperriger und bedarf ziemliche konzentration, damit es nicht zur hintergrundmusik wird.
mich hat die platte überzeugt, als der sänger an einer stelle die vierte wand durchbricht (sagt man das auch bei musik?) und ich einfach nur meinen kopf geschüttelt hab vor verwunderung haha.
Full of Hell / Gasp – ST
guter grind… kann man nicht meckern. gut unerwartete momente.
SWANS – The Beggar
eine platte, die ich erstmal als best of swans bzw sowas wie eine retrospektive gedeutet habe, weil die musik so vertraut klang und ich zu der gleichen zeit nichts anderes außer swans hörte… erst „The Beggar Lover (Three)“ und schließlich das konzert in bochum, haben es mich absolut lieben lassen.
Khanate – to be cruel
meine erste berührung mit khanate und ein gateway in eine wunderbare diskographie. to be cruel ist da anders, viel langsamer, viel leerer… offener und dann doch irgendwie endlos
UAN0030 – ST
was soll man noch so einer person sagen, die ein label betreibt und allen käuferinnen und käufern persönlichen dank per email schickt und sich da sogar merkt, wer man ist. so eine menschliche interaktion im kosmos vom digitalmusikvertrieb… absurd!
auf dem UAN label kommen richtig fette techno-experimente raus. absoluter fav ist ein track, der einfach nur das wechseln von delay programmen in irgendeinem pedal ist und dadurch voll geil klingt.
Shapednoise – Absurd Matter
meine schnittstelle von noise und dance music… als aesthesis 2019 rauskam und ich ihn auch auf dem atonal gesehen habe, dachte ich, es wird nichts besseres mehr geben als diese art der musik. an aesthesis kommt bisher auch nichts dran haha, dennoch: bei absurd matter ist shapednoise sich treu geblieben und taucht noch tiefer an die hip hop wurzeln, was dann zu solchen bangern wie dem track mit armand hammer führt… puh.
Morgan Garrett – Extreme Fantasy
dada amateur gedudel auf so einer art, die nicht zu nervig wird haha. man stelle sich singer songwriter in der straßenbahn vor, die alles andere als anerkennung wollen. so vielleicht.
dave phillips – human nature denied
klassisches misanthropisches primaten geschrei. einfach solide mystik und menschenhass
Hugo Esquinca & Russell Haswell – Terrarium
hier war ich mir erstmal nicht sicher, ob’s auf die liste soll, aber dann hab ich nochmal reingehört und es ist einfach geiler trockener furz-noise. legendär.
Death Kneel – Dawn Simulation
extrem geiler harsh noise und ambient mix, in so einer wundervoll definierten kompositionsart, dass es schon fast blasphemisch sein sollte.
The White Mare – Earth is a Prison
so eine mischung aus dem, was ich über das xiu xiu album gesagt habe, nur nicht ganz so fein und vielmehr in die richtung, die ich bei morgan garrett angedeutet habe. genaue schnittmenge. bisschen edgy aber lustig, weil australischer dialekt.
Exote – Buried & Forgotten
italienischer harsh noise. sehr guter klang, ziemlich brutal… das was man so erwartet. sehr klassisch, aber stark.
Full of Hell / Nothing – When No Birds Sang
so ne nummer, die ich letztlich doch auf die liste packe. ich hab mich bei dieser mischung aus grindcore und shoegaze erst gesträubt, aber mit der zeit ist die platte dann doch zu einem album geworden, das ich regelmäßig anspiele.
(minuspunkt für sehr hässliches, generisches albumcover)
und als bonus noch meine lieblingskonzerte dieses jahr.
guten rutsch!

Dark, Sad Life of Boogie und Hbomberguys neues Video
Vorab: Beide Videos sind weit davon entfernt, Geheimtipps zu sein. Haben mich beide aber bei Release (damals vor ein paar Wochen..) nachhaltig beeindruckt, weshalb ich sie hier nachträglich teilen wollte.
Das erste Video ist eine Doku eines vorher recht unbekannten Dokumentarfilmers über den YouTuber Boogie2988. Ich habe den Weg von Boogie eine Zeit lang gerne verfolgt – ein Nerd mit Ahnung von Magic und sympathischem Content hat bei mir immer ein Stein im Brett. Warum ich und sehr viele andere ihn dann aber schon seit einigen Jahren gar nicht mehr leiden können? Das wird in der Doku richtig gut aufgearbeitet. Auch insane gutes Niveau, dafür, dass es „nur“ eine YouTube-Doku ist.
Das zweite Video ist von Hbomberguy – eine Institution in „Breadtube“ (hasse den Begriff lol) und ein Content Creator, von dem ich jedes Buch zu jedem Thema sofort kaufen und in Gesprächen regelmäßig zitieren würde. Extrem gut recherchiert und, ähnlich wie die Doku, auf einem Niveau, was man selten sieht. Dauert zwar ziemlich lange, aber lohnt sich sehr.
Die Vroni aus Kawasaki
Vor langer Zeit habe ich mal in der Uni eine Facharbeit zum Thema Synchronisation und Dialekten und Akzenten geschrieben. Es ging darum, wie Akzente benutzt werden, um Charaktere oft einfach und billig mit Vorurteilen zu kennzeichnen, damit man das Publikum ganz einfach weiß, wer der Böse ist.
In der Serie Die Vroni aus Kawasaki ist das nicht ganz so einfach. Es handelt sich einfach um eine japanische Soap die einfach ins Bayrische und Österreichische synchronisiert wurde, was mir jeglicher Analyse entweicht. Mit Man spricht Deutsch Legenden Gerhard Polt und Gisela Schneeberger sowie Christian Tramitz als Synchronsprecher lohnt es sich auf jeden Fall mal für die Absurdität reinzugucken.
https://www.servustv.com/unterhaltung/v/aahl5e3a7113lfkeetz2/
Arooj Aftab @ Tiny Desk
Ja gut, was soll man sagen.
Doppelhaushälfte
Absolte Empfehlung. Eigentlich die lustigste deutschsprachige Serie, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Wokes Berliner Pärchen mit pubertierender Tochter zieht in eine Doppelhaushälfte, und die Nachbarn sind ✨normale Deutsche✨ (more or less). Räudig, cringy, und es gibt endlich Staffel 2 – was für mich die glückseligste Entertainment-Feststellung seit dem Release der neuen Lingua Ignota letzte Woche war.
Benetton-Werbung von Fotograf Oliviero Toscani
Wurde heute auf die Schockwerbung von Benetton aufmerksam gemacht und hab mir nochmal die Motive von Oliviero Toscani angeguckt. Schon krasse Motive für ne Modemarke. Zeigt einem auch mal wieder wie bieder die aktuelle Werbung so ist. Wobei die Motive ja teilweise schon krass sind. Hätte gerne damals gelebt und die Motive „live“ irgendwo gesehen. Keine Ahnung, wie ich reagiert hätte.
WRD – Cranger Kirmes
Die Doku ist nicht einmal durchgeschaut und trotzdem muss sie hier hin. Ich habe gerade eh einen Schausteller-Grind, aber das hier toppt alles. Wer nur den heißen Scheiß will, springt zu Minuten 23: beste Ton-Bild-Kombi einer WDR-Doku ever, maximal psychotisch – kann aber auch meiner Übermüdung geschuldet sein. Garniert wird diese Perle mit erlesenen Kommentaren, die Perle der subtilen Kapitalismuskritik ist dieser:
„_Die Polizei hat sich lange vorbereitet, schließlich geht es um viel: ein Anschlag oder eine Massenpanik könnten das Ende der Kirmes bedeuten.“
SHIT AND SHINE
S&S ist für mich einer der facettenreichsten Künstler im Bereich Noise / Hard Electronics. Er spielt mit allem herum und hat einen Softspot für Miami Bass. Teilweise bestehen seine Tracks aus geloopten Parts aus anderen bekannten elektronischen Tracks… es ist bisschen so wie Plunderphonics, nur verspulter.
Ich hör persönlich seine akustischen Sachen lieber, weil ich das Trommeln so mag und es auch heftig ist für 40min den gleichen Rhythmus zu halten. Anscheinend funktioniert das am besten, wenn man mit mehreren Drummern gleichzeitig spielt. Legende besagt, dass er an einem Punkt mit 13 Drummern performte ….
Phase Corrected (Doom / Noise Rock?) auch ne geile Scheibe und dann noch Teardrops (Noisecore)!!!
… hier jedenfalls ne geile Performance mit (nur) 4 Drummern.
Instructions for a Light & Sound Machine (Peter Tscherkassky, 2005)
Für Freunde des Experimentalfilms, der österreichischen Avantgarde, Noise, Sound generell und alle, die einen faible für Western haben. Peter Tscherkassky kennt man vielleicht durch „Outer Space“. Ist mir jedenfalls vor einigen Jahren mal zugeflogen und ich war so begeistert, weil ich so etwas bis dahin noch nie gesehen habe. Diese extreme Art Filme zu (zer)schneiden und neuzumontieren und dabei die Soundebene so sehr in etwas neues zu quetschen, ist einfach hammer. Jedenfalls hat mir gestern ein Freund genau diesen Film von ihm ans Herz gelegt.
Ichsachmaso…
Ich habe lange Zeit meine Motivation zum Filmemachen an den Nagel gehangen, aber nach der Nummer hier, fühle ich mich wieder motiviert…
Enjoy.
„Lucifer Rising“
Absolute Wucht. Ein obskurer Kunstfilm, dessen Soundtrack irgendwie auch aus Sessionresten von Pink Floyd bestehen könnte. Musik super, Bilder irrsinnig und psychedelisch, mystisch, fesch.
Ich empfehle, Regisseur Kenneth Anger (weirdes Interview mit Roger Willemsen hier) zu googlen und sich außerdem „Scorpio Rising“ anzusehen, der quasi das filmische Pendant zum Cover von „White Light, White Heat“ von Velvet Underground ist. Meine Letterboxd-Review:
I don’t really what to say. Visually stunning, but it didn’t really get me, then I went to bed and woke up with diffuse of memories about having a good time with a bunch of guys dressed in leather. I am confused and filled with Anger in a weird way.
Wenn wer auf letterboxd ist, added mich mal.
Tales from the Pit pt. 4
Dieses Video ist mein römisches Reich, ich denke pro Woche bestimmt 4-5 Mal daran. Der vielleicht legendärste Ruf der Hardcore/Metalcore-Geschichte.
Edit: Hat offensichtlich ne Altersbeschränkung, das Video ist Live Without live at Denny’s.
Before They Were Famous: Marc Rebillet
Ein junger Mann wartet vor einem Apple Store, um als Erster in der Schlange das neue IPhone zu kaufen. Als eine Frau mit 800$ an ihn herantritt, um ihm seinen Platz abzukaufen, zögert er nicht lange und freut sich über das Cash. Sein Name? Marc Rebillet.
2008 war der Witz, dass die Frau 100k ausgeben und scalpen wollte, aber erst im Laden checkte, dass sie nur ein IPhone kaufen darf. Jetzt ist der Witz, dass Marc Rebillet schon damals ziemlich lustig war.
(Außerdem könnte das eine neue Reihe werden, bin gespannt auf eure Posts)
„Liebe dein Symptom wie Dich selbst!“
Slavoj Žižek ist jetzt nicht gerade ein Geheimtipp, aber diese Doku kannte ich bis vorige Woche nicht. Ich weiß nicht, ob ich daraus viel schlauer geworden bin, aber darum geht’s ja auch irgendwie.
John Duncan – RAGE ROOM
Über Instagram bin ich auf diese Performace gestoßen und es hat wieder mal etwas mit mir gemacht. John Duncan ist offensichtlich Künstler mit Hang zum Eskalativen und rastet in diesem Rage Room komplett aus. Der Sound ist NÜSSE. Wie alle große Kunst nicht jugendfrei, aber eigentlich sieht man nur einen Altherrenschniedel.
„Full scale version of the center module for the Dream House, a seven story structure of 495 shipping containers assembled in the shape of the human brain. Included in John Duncan solo exhibition at Nicodim Gallery, Los Angeles.“

Größte Kakerlake der Welt
The Anatomy of Pixar’s Cars
Wer schon immer wissen wollte, wie (in)kohärent das Cars Universum mit seiner eigenen Logik und Anatomie umgeht, der kann diese Analyse hier schauen und sich fragen: sollte der Mensch sich von seinem analytischem Denken entfernen, zurück in die Höhlen kehren, in Kühe beißen und einfach wieder Lobotomie praktizieren, um Dinge einfach so hinzunehmen, wie sie sind… oder….

Weiß ich selber nicht. Jedenfalls fließt hier sehr viel Hingabe zum Nonsens und das ist immer einen Post wert. (leider darf man das video nicht einbetten, deshalb nur der Link)
Skibidi Toilet
Gibt ja diesen Witz, dass die Kids von heute nur noch beschissene Shorts auf YouTube gucken – dabei wird sehr oft Skibidi Toilet genannt. Ich hab mir länger nichts dabei gedacht, aber mir jetzt mal n paar Videos angeguckt und wtf? Kurze Videos, in denen Kameramänner gegen Toilettenmänner um irgendeine Stadt kämpfen. Erinnert mich etwas an Half Life, aber mehr verstehe ich auch nicht. Ist zwar keine große Kunst, meistens kommt irgendein billiger Plottwist/neuer Schurke und die Lore wird halt vorangetrieben. Was aber so richtig komisch dabei ist, ist die große Community bzw. die offensichtlich heftige Bekanntheit des Channels mit fast 30 Millionen Abonnements. Was ich meine: Das verlinkte Video ist jetzt gerade 5 Stunden alt und hat bereits 9,5 Millionen Aufrufe, im Schnitt erreichen die Videos des Channels immer mehr als 40 Millionen. Ich verstehe diesen Trend einfach nicht.
Also so ein bisschen versuche ich mit diesem Post zu verstehen, was hier überhaupt abgeht. Vielleicht wisst ihr mehr über das Phänomen?
Nine Eleven
Fast den Tag vergessen. Immer noch krasses Footage.
Sadworld
Was macht Gibby von ICarly eigentlich? Diese Frage stellt sich bestimmt.. niemand. Aber ich hab mir die Frage wirklich irgendwann mal gestellt bzw. irgendeine Ecke des Internets (wahrscheinlich n Redditthread über ehemalige Kinderstars oder so) hat sie mir aufgedrängt. Was soll ich sagen, immer noch geiler Typ. Bzw. noch lustiger als früher. Sadworld ist auch so n Internetz-Channel, feier ich. Wizard ist mega geil, aber die anderen Videos sind auch lustige Skits.
Achso, weshalb ich jetzt drauf gekommen bin: Sein neuer Channel God’s Abomination ist auch richtig geil und da lädt er anscheinend seine neuen Projekte hoch. Bisschen mehr artsy, aber genauso skurril wie sein Main Channel.
Caps der Chicago White Sox
Schon spannend, wie die Baseball Cap einer struggling Baseballmannschaft eine ganze Generation der USA modetechnisch geprägt hat. Die Doku an sich ist relativ unspektakulär (ist halt so ne standard Corporate „wir sind so geil“-Doku), wobei die Gäste und ihre Stories ganz cool sind. Das Phänomen dahinter interessiert mich nur sehr: Baseballcaps tragen, ohne eine Ahnung vom jeweiligen Team zu haben. Also halt wirklich nur wegen dem Logo die Cap kaufen. Seit ich wieder stark an Baseball interessiert bin (dieser eine Sonntag im Hoeschpark mit den Jungs), fällt mir das noch stärker auf. Aber so ist das, die schönsten Geschichten schreibt immer noch der Kapitalismus.
Hat auch irgendwie was von so Diskussionen um Bandshirts á la „nenne 3 Songs von Nirvana hähä“, naja.
Asbest – Cynide for Breakfast
Eins der coolsten Musikvideos, die ich seit langem gesehen habe. Postapokalyptischer Okkultismus, schön viel Grain, wirsch. Musikalisch auch fein, der Sänger manövriert sich auf dem mir bis dato unbekannten Grat zwischen John Lydon und David Tibet. Danke, Instagram-Algorithmus.