In quasi allerletzter Sekunde schnell noch die Favorites bringen. Eigentlich schade, dass dieses Jahr (anscheinend nicht nur bei mir) weniger Zeit und Muße reingeflossen sind. Spricht auch für den Stress des Jahres, aber reden wir über Musik.
Dieses Jahr ist viel geiles rausgekommen, ngl.
Reverend Kristin Michael Hayter – SAVED!
Für mich so etwas wie der „Elefant im Raum“ der Musik des Jahres, heftiges Album und auf schwer zu beschreibende Weise ungehört. Viel zu geweint und mitgeschrien, ihr Output bleibt auch nach der Neuerfindung phänomenal.
Better Lovers – God Made Me An Animal EP
Greg Puciato von TDEP und drei Boys von ETID holen sich Will Putney dazu und gründen ne Supergroup. Wenn man wie ich eine große Schwäche für Puciato und ETID hat, ist es ein Segen, dass die EP genauso klingt wie man es sich vorstellt. Bin gespannt wie sich das Projekt in den nächsten Jahren weiterentwickelt.
Incendiary – Change The Way You Think About Pain
Das Album hat eine unglaubliche Power, die sich irgendwo zwischen RATM (ausgelutschter Vergleich, ich weiß), New York Hardcore und harter Musik im Jahr 2023 einen eigenen Raum schafft und so endlich mal wieder politische Wut in fast vergessene musikalische Sphären transportiert.
„We will steal
We will ache
We will starve
We will break“
und einige weitere Lyrics sind mittlerweile für mich ikonisch und das Album geizt nicht mit plump-geilen Parolen, die sich sofort ins Gehirn einbrennen.
Ach und: Wenn dir jemand diese oder ähnliche Musik zeigt und deine Reaktion „Boah, die sind bestimmt geil beim Pumpen“ ist, reflektiere bitte einmal kurz deinen Konsum von harter und vor allem politischer Musik. My Anger is not your Gym Music (oder so, hab mir den Spruch gerade ausgedacht. Aber politische Wut in Gym-Motivation zu transformieren, das gibt harte late stage capitalism-vibes).
Lana Del Rey – Did You know that there’s a tunnel under Ocean Blvd
Seeeehr früh im Jahr releast, aber für mich direkt Top 3. Lana entwickelt sich in ihrer eigenen Lane weiter und schafft es gleichzeitig ihre eigene Lore zu referenzieren, ohne dabei langweilig zu werden (looking at you, Nicki Minaj). Auch immer wieder beeindruckend, wie sie die Features passend ins Albumkonzept einarbeitet.
Honorable Mention: Ihr vor einigen Wochen releastes Cover von „Take Me Home, Country Roads“.
Swans – The Beggar
Ob ich so hoch von diesem Album denken würde, wenn das Konzert in Bochum nicht mein persönliches Konzert des Jahres gewesen wäre? Um ehrlich zu sein, so sicher bin ich mir da nicht. Auch wenn nur zwei Songs vom Album gespielt wurden (glaube ich), hat mir das Konzert Swans unmissverständlich so hart ins Gedächtnis zurückkatapultiert, dass ich das Album danach überhaupt erst so für mich erschlossen habe. Klingt vielleicht pathetisch, aber Kenner:innen kennen.
Babatell – Selftalks
Bisschen was anderes, aber nicht minder beeindruckend. Hab ihn für Strobo interviewt und bin immer noch ein bisschen geflasht von dem Debüt. Gibt viele Artists aus der Region, die ich sehr schätze, aber die machen meistens „sowieso“ Musik, die mir gefällt. Selftalks ist für mich ein Gucken über den Tellerrand gewesen und hat mich nachhaltig gefesselt. Sehr geiles Ding. Immer wieder schade, dass kreative Köpfe nach Berlin ziehen, aber da sind halt mehr Kontakte und Geld..
HEALTH – Rat Wars
Meine Liebe für HEALTH hat mit dem neuen Album neue Züge angenommen. Etwas poppiger und teilweise recht Rammstein-mäßig, hat mich das eher mitgenommen als abgeschreckt. Yeah, Feliz Jueves.
Scowl – Psychic Dance Routine (EP)
Industry Plaaaaaaant. Taco Bell-Werbung, die neuen Turnstile. Eine Sängerin???
Schon krass, wie sehr man Hardcore gatekeepen kann. Warum nicht stattdessen die Musik feiern?
Vanwa – Vanwa
Über Sachen von Freund:innen zu schreiben, ist ja immer auch ein bisschen cringe und eigentlich habe ich als Journalist auch sowas wie einen Ehrenkodex, der mir so Kumpelei verbietet. Da Vanwa aber quasi gar keine Werbung für sein Projekt gemacht hat, zählt das hier nicht. Das ganze Album ist n richtiger Hammer und ich kann mich auch nach regelmäßigem Konsum nicht satthören. Unbedingte Hörempfehlung.
Weitere Alben, die ich nice fand:
Mitski – The Land is Inhospitable and So Are We
Harms Way – Common Suffering
Drain – LIVING PROOF
Clowns – ENDLESS
100 gecs – 10.000 gecs
Verschiedene Artists – Barbie The Album
King Gizzard & The Lizard Wizard – hab den Albumnamen vergessen, aber geil wie immer. Und falls sie in den letzten Wochen noch ein Album rausgebracht haben, gefällt mir das bestimmt auch.
Militarie Gun – Life Under The Gun
Wolves in The Throne Room – Crypt of Ancestral Knowledge (EP)
Nachtrag, ganz vergessen, aber haben mir auch sehr gefallen:
Hexer – Abyssal (zuu geil, wollte ich eigentlich nen längeren Text zu schreiben. naja, dann beim nächsten)
$uicideboy$ – Alle Yin Yang Tapes (EPs)
Memetrends, die ich nice fand:
Opium Birds (beste AI-usage)
Grimace Birthday Shake (kreativ und verstörend. The kids aren’t alright)
Feliz Jueves (für alle, die feiern)
Funky Squirtle (bitte daily)
Videos mit Half-Life 2 Sounds unterlegt (Ahh, Freeman!!)
Fucking Burping Rat
Gail Lewis
FNAF-Memes (zu viel geiler Scheiß, konstant das ganze Jahr über)