Inmitten des Kendrick/Drake Beefs und meiner tiefsten Hyperfokusphase dieses Jahres bezüglich Themen, die absolut keinen Einfluss auf mein Leben haben, habe ich diesen Channel des amerikanischen Französischprofessers „Professor Skye“ gefunden. Mittlerweile bestimmt kein Geheimtipp mehr, da es nun für über 100.000 Abonnenten reicht, sowie Kolloborationen mit den ganz Großen auf der Plattform. Er überraschte mich tatsächlich mit seiner Facettenreichheit was Genres und Reviews/Analysen angeht. Auch wenn er sich hauptsächlich Hip-Hop widmet, egal ob amerikanischer, spanischer, französischer oder gar deutscher, rutscht immer mal wieder eine Avant-Garde-Pop/Rock-Platte rein. Alben zu denen er ein Video macht lohnen sich meist zumindest mal reinzuhören, oder man nutzt ihn etwas als Releaseradar, die die bodenlose Plattform Spotify es seit Jahren ja einem schon nicht mehr schafft Bescheid zu geben, wenn ein Artist, von dem man 10 Alben gespeichert hat, ein neues Album rausbringt.
Skye versucht dabei nicht nur über die Themen der einzelnen Songs oder über das Album zu sprechen, sondern baut oft zu Brücken zu Philosophie und Kunstwerken, die ähnliche Themen oder Gefühle ansprechen und nutzt jene ebenso als Linse, durch die die Analyse stattfindet- sehr einladend für weitere doomscroll-deepdives. Besonders sympatisch daran ist, dass er oft seine Videos mit seinem Leben kontextualisiert und überraschen viel von seiner eigenen Person hier offen darstellt, unterstützt durch seine Art und Weise die Analysen und Reviews ohne Schnitt und in einem Take, teils im Bademantel auf dem Balkon oder schnell bevor das Baby aufwacht, aufzunehmen, was sehr erfrischend in einer Welt voller Jumpcuts und anderen Methoden zur Watchtimegenerierung sind.
Archiv der Kategorie: YouTube
Toys dying.
Wenn die Unschuld stirbt ist der Teufel schuld. 21 Videos in Playlist.
Money Can’t Buy Taste
Neulich bin ich zufällig über die ROOMTOUR von DNER aka Felix von der Laden gestolpert, der sich nun eine „Residenz“ auf Mallorca gegönnt hat. Man könnte es kaum besser zusammenfassen: „Money Can’t Buy Taste“ in seiner reinsten Form. Es ist wirklich erstaunlich, wie der deutsche RGB-Liegewiese-Mocca-Bast-Chic, der sonst nur in den Tiefen von POCO-Hallen in Horrem zu finden ist, jetzt auch die Sonne Mallorcas verdunkelt.
Ich bin ja ein großer Fan solcher Roomtours, bei denen YouTuber Jahr für Jahr ihre persönliche Wettkampfkategorie „Wer kann mehr schlechten Geschmack für noch mehr Geld zur Schau stellen?“ perfektionieren. Er sagt es ja selbst: Ohne seine Zuschauer wäre das alles nicht möglich – genau, deshalb muss er ihnen auch unbedingt vorführen, wie scheiße alles aussieht.
Als Bonus sollte man sich wirklich auch die vorherige Roomtour reinziehen, als die Bude noch nach Ikea-Resterampe aussah. Man erkennt schnell: Der Geschmack hat sich nicht verbessert, nur das Budget.
Der Pool ist aber geil.
Saturday Night Fever
Schmerzhaft. Da weht der Geruch von Axe Chocolate und b2b Strandmatte einem förmlich die Longchamp-Tasche aus der Ellenbeuge.
Handwerkskunst … über Handwerkskunst.
Mein Meta-Goal ist erreicht. Nuff said.
Durch die Nacht mit Harmony Korine und Gaspar Noé
Ich habe beinahe vergessen, wie großartig „Durch die Nacht mit …“ von arte ist.* Hier shittalked – oder auch nicht, wer weiß das schon – Harmony Korine seinem Kollegen ordentlich das Ohr ab, es macht Laune.
*Das ist eine dreiste Lüge; ich habe erst vor einem Monat die komplette Episodenliste auf wilde Dreamteams abgegrast (vorne dabei: Jodorowski & Pinchberg („Jodorowsky’s Dune“ ist auch gerade auf arte zu sehen), Adam Green & Carl Barat sowie Thurston Moore & Phil Collins – alle ungesehen, aber vielversprechend)
From.Beyond
Ein Science Fiction der Unbehagen transportiert, der sich anfühlt, wie mit Genesis P Orridge auf einem Hochhausdach einen mutierten Fisch auszunehmen und dabei eine Endzeitsekte zu gründen. Ich bin beeindruckt von diesem kleinen Film aus 22, der in der Tradition von Ballard, Cronenberg oder auch den frühen Experimenten von Bloomkamp steht. File under Disturbing First Contact Content.
„Lucifer Rising“
Absolute Wucht. Ein obskurer Kunstfilm, dessen Soundtrack irgendwie auch aus Sessionresten von Pink Floyd bestehen könnte. Musik super, Bilder irrsinnig und psychedelisch, mystisch, fesch.
Ich empfehle, Regisseur Kenneth Anger (weirdes Interview mit Roger Willemsen hier) zu googlen und sich außerdem „Scorpio Rising“ anzusehen, der quasi das filmische Pendant zum Cover von „White Light, White Heat“ von Velvet Underground ist. Meine Letterboxd-Review:
I don’t really what to say. Visually stunning, but it didn’t really get me, then I went to bed and woke up with diffuse of memories about having a good time with a bunch of guys dressed in leather. I am confused and filled with Anger in a weird way.
Wenn wer auf letterboxd ist, added mich mal.
The Anatomy of Pixar’s Cars
Wer schon immer wissen wollte, wie (in)kohärent das Cars Universum mit seiner eigenen Logik und Anatomie umgeht, der kann diese Analyse hier schauen und sich fragen: sollte der Mensch sich von seinem analytischem Denken entfernen, zurück in die Höhlen kehren, in Kühe beißen und einfach wieder Lobotomie praktizieren, um Dinge einfach so hinzunehmen, wie sie sind… oder….

Weiß ich selber nicht. Jedenfalls fließt hier sehr viel Hingabe zum Nonsens und das ist immer einen Post wert. (leider darf man das video nicht einbetten, deshalb nur der Link)
Narcos Corridos
eine sache, die ich letztes jahr gelernt habe – narcos corridos.
corridos werden im norden von mexiko gesungen (im süden ist es dann mariachi). narco corridos ist dementsprechend traditionelle mexikanische musik aus dem norden, die geschichten der narcos, also den drogenkriegen, kartellen usw. erzählen.
das faszinierendste für mich dabei ist, dass diese musik für unsere mitteleuropäischen ohren ganz klar nach polka-/alpen-/alm-musik klingt, dort aber für eine andere tradition steht und die narcos zu dieser musik über drogen, gewalt, tod, mord, krieg singen, in panzerwesten, streetwear, maschinengewehren etc. … das ist schon ne ziemliche klang-bild-schere.
soviel zur geschichte. was ich aber am krasseten finde ist, dass die jugend sich da jetzt mitziehen lässt und ihren sadboy-emo-grind nicht unter trap beats nuscheln, sondern unter akustik gedudel.
xanax, fette karren und leichtbekleidete frauen gehen scheinbar auch gut mit tuba und quetschkommode.
BESTIA PIGRA
Vor Jahren ist diese Schauspielcrew (theaterart Berlin) in irgendeiner Doku über Techno und die Wende in Berlin erwähnt worden und klar, ich habe es gegoogelt. Irgendwie landete ich dann bei diesen 19 Minuten wilder Performance. Fühlt sich an, als hätten Cronenberg und Pasolini ein Hieronymus Bosch-Bild einer postapokalyptischen Mad Max-Fetischparty gedreht, absulter Vibe.
Spoiler: Die Mucke ist wirklich übertrieben Scheiße, hab dazu „knife through the spine“ von himukalt gepumpt. (Danke an Dennis für die Empfehlung.)
Soft White Underbelly
Läuft momentan recht lückenlos nebenher. In einem Interview meint der Dude, dass er schon 9000 Videos gemacht hat und 24/7 am Start ist für dieses Porjekt. Konzept ist einfach: Eine Leinwand, (meistens) eine Person, zwischendurch ein paar Fragen, größenteils Skid Row. Weil es meistens um die Ränder der Gesellschaft geht – Pimps (SEHR sehenswert, eigentlich jede Folge), Mörder, Crack-Addicts, Punk-Musiker (großartiges Interview mit Merle Allin, dem Bruder von GG Allin), aber auch Missbrauchsopfer, Trickbetrüger usw. – geht das manchmal etwas an die Substanz, aber es lohnt sich. Super menschliche Interviews, wie man so sagen könnte, und eine einfach überraschende Menge an guten ErzählerInnen.
Henry Rollins
Ich habe so oft Witze über Henry Rollins Soloperformances gemacht, dass es mich beschämt, wie unendlich viel Spaß es macht, ihm tatsächlich zuzuhören. Seine Stimme kackt dermaßen ab, dass ich beim Wäscheaufhängen dachte, er wäre durch Lemmy ersetzt worden. Gute Zeit.
„Polizei Bär“ und „Jude Bär“ kochen Fliegenpilztee
Amanita Muscaria, besser bekannt als Fliegenpilz ist das Symbol für Giftigkeit von Pilzen einerseits, andererseits aber auch das am häufigsten vorkommende Pilzbild. Von den Schlümpfen bis hin zu Gartenornamenten – der Fliegenpilz ist niemandem fremd. Ironischerweise ist das Bild des Fliegenpilzes als Symbol für Giftigkeit so kulturell verbreitet, dass seine tatsächlichen medizinischen Eigenschaften und historischen Verwendungen oft übersehen werden. Der Fliegenpilz scheint, zur toten Metapher geworden zu sein; es wird sich selten gefragt, warum dieser Pilz so prominent ist.
In der Volksmedizin wurde der Fliegenpilz beispielsweise als Schmerzmittel und zur Behandlung von Krankheiten wie Arthritis eingesetzt. Sibirische Geschichten erzählen vom Sammeln der Pilze im Herbst, ihrer Trocknung durch Schamanen und ihrer Verteilung an die Dorfbewohner im Winter. Es wurden auch schon Parallelen zum Weihnachtsmann gezogen, die Farbpalette des Fliegenpilzes legt es nahe. Außerdem war der Pilz als Rauschmittel bekannt und wurde von manchen Kulturen in rituellen Zeremonien verwendet.
Es ist faszinierend, wie das Wissen um den Fliegenpilz (und Pilze im Allgemeinen) verloren gegangen ist und jetzt langsam wieder seinen Weg zurückfindet. Spannend ist auch wer davon erzählt: Bei meiner bisherigen Recherche sind mir viele schräge Gestalten begegnet, wie zum Beispiel auch „Jude Bär“, dessen Kanal nur 18 Abonnenten hat. Sein Video zum Thema hat nur 277 Aufrufe und zählt zu den unseriöseren Quellen, zeigt aber gut, wie merkwürdig und uneinordbar zum Teil die Menschen sind, die Amanita Muscaria konsumieren und darüber berichten.
Frosta Werbung
Heftige Werbung, die wurde laut Kommentaren auch wirklich ein paar Mal ausgestrahlt.
Shane MacGowan’s Leben mit den Pogues
Sehr gute Doku über das Leben von Pogues-Frontwrack Shane MacGowan, produziert von Johnny Depp. Erwartungsgemäß eine wirklich harte Nummer und zeitweise schwer zu verdauen, aber der Typ ist einfach eine Legende. Gibt’s leider nur mit deutscher Synchro, aber Shanes Röchel-Lachen hört man dennoch oft durch. Wer kein Problem damit hat, sich zwei Stunden lang eine komplett besoffene Legende anzuschauen und mit der IRA zu sympathisieren, GO!
Erklärvideo-Armageddon
Bereit, dem unbedingten Kunde-ist-König-Mindset (Und damit treibe ich mich selbst in den Ruin)* des Alles-Ist-Möglich-Kapitalismus wieder in Technicolor zu begegnen? LET’S GO! Der Algorithmus hat mir dieses Schmankerl angeschwemmt:
Liegt wohl daran, dass ich vor ein paar Monaten ein paar solcher Instruktionsvideos konsumiert habe. Weitere Favoriten sind das irre absurde Video „Verhalten am Messestand“, an dem wirklich alles off ist und das den wahren Geist einer anständigen Industrie-Messe beschwört, und ein absolutes Brett aus dem Archiv der Deutschen Bundesbahn „Abfertigen? Nein, bedienen“ ist ein Titel für sich und es wird wirklich überall Kette geraucht. Those were the days.
*Der beliebte „Würstchen“-Verkäufer Treibe-mich-selbst-in-den-Ruin Schnapper heißt im englischen Original Cut-Me-Own-Throat Dibbler. Ob die Übersetzung gut ist oder furchtbar, weiß nur der Geist von Terry Pratchett.
Best Album of Every Country
Hier wird jeweils das beste Album aus jedem Land der Welt vorgestellt und weil das beste Land der Welt die USA ist, kriegt jeder der US-Staaten eine eigene Erwähnung. Find den Channel immer ein bisschen kontrovers, weil aufgrund von Rate Your Music- Rezensionen bewertet wird, aber das Video feier ich sehr. Gibt auch einige Überraschungen, die einem das Herz erwärmen haha (Spoiler: Das beste Album aus Ohio ist Downward Spiral von Nine Inch Nails <3 und das aus Zambia ist von Backxwash). Und natürlich noch viel mehr zu entdecken, bspw. das Noise-Album Black Ark von Carl Crack aus Swaziland.
Found Footage Fest
Durch Zufall wurde mir dieses Video auf Facebook angezeigt und weil ich erst dachte, es wäre ein Death In June-Konzertmitschnitt, habe ich direkt draufgeklickt und war instant HOOKED’N’HAUNTED. Statt Douglas P. sieht man einen Garage Sale, bei dem die Preise ziemlich willkürlich von einer sonderbaren Person (NICHT Douglas P.) angekündigt werden. Gold.
Das Found Footage Fest scheint ein ziemliches Ding zu sein, an mir ist es vorbeigegangen, aber die Dudes sammeln echt weirden Kram.
Tehching Hsieh
Das hat mich komplett umgehauen. Ich weiß nicht, wie man so unfassbar hart unterwegs sein kann, aber Tehching Hsieh hat der Kunst einfach alles gegeben. Seine Werke sind immer einjährige Extrem-Perormances (gewesen), unter anderem hat er ein Jahr lang einmal die Stunde (!!!) in einer Stempeluhr abgestempelt und ein Foto aufgenommen. Zu viel spoilern will ich aber auch nicht. Abramovic hat ihn einen „Meister“ genannt, heißt in dem Game was glaube ich.
Vincent Gallo
Jesses. Vincent Gallo ist sicherlich ein Wichser, aber „Buffalo 66“ steht auf jeden Fall auf meiner Watchlist. Sehr aufschlussreich ist auch sein Wikipedia-Artikel.
Ein Riese zieht um
Hier hat der NDR 1983 den Umzug des Braunkohlebaggers „261“ ins Bergwerk Frillendorf gefilmt. Der Tagebau liegt etwa 19 Kilometer von Lützerath entfernt, die Reise ist trotz der recht schlechten Videoqualität spannend. Hat was von der Moloch von Moers.
Why Food Commercials Cost Hundreds Of Thousands Of Dollars
Eine Antwort auf eine der Fragen, die man sich nie gestellt hat.
Fightnight of the Social Media Stars
Simples Konzept: Social Media-Stars hauen sich in der Arena Berlin für mindestens 70€ Eintritt aufs Maul. Weil schwer vorstellbar ist, dass die „richtigen“ Stars da mitmachen, treffen sich in den Pre-Fight-Interviews irgendwelche TikToker, von denen man noch nie gehört hat. Und lassen die Fetzen fliegen, inklusive etlicher ikonischer Aussagen. Die Post geht auch hier ordentlich ab. Danke für’s zeigen Jan, „du gibst für Happymeal“, alte Schlange.
Adam Something
Interessanter Channel, der sich bisher vor allem mit Stadtplanung auseinandersetzt, aber auch viel anderen, sonderbaren Kram auf Lager hat („Surviving Anarcho-Capitalism“). Hier eine interessante Analyse, warum العاصمة الإدارية الجديدة / al-ʿĀṣima al-idārīya al-ǧadīda / „Die neue Verwaltungshauptstadt“ Ägyptens einfach bescheuert ist. Und das alles mit einer guten Portion Ruppigkeit.
Der Fall Birkenstock
Schon erstaunlich, dass eins der relevantesten (oder: das relevanteste?) Politikmagazine des Landes der SPIEGEL ist. Umso erstaunlicher, wenn man bemerkt, dass es so etwas wie SPIEGEL TV gibt, das mit Kommentaren und Fragen aufwartet, die man ansonsten eher im zynischen, nach unten tretenden Privatfernsehen verorten würde.
Nichtsdestotrotz strotz dieses Schmankerl der Berichterstattung vor Lines, die man sich am liebsten einrahmen lassen würde. Außerdem tatsächlich mal eine krasse Story.
Beser Moment: der Birkenstock-Werkschutz präsentiert seine Sammlung an Schlagstöcken, „ist ja schließlich auch was fürs Auge“.
Gerhard Müller
Gerhard Müller muss nicht weiter vorgestellt werden. Internetlegende, Schlagerstar, Merchandise-Gott, Telegram-Verschwörer, Freund von Geistheiler Sanada, Erleuchteter, Nationalromantiker, Schwurbler, Romantiker, unvergessen seine Hits „Amore Amore am Lago Maggiore“ und „Kristallenergie“.
Wer richtig Bock auf kompletten Mindfuck hat, gönne sich random Videos auf seinem YouTube-Channel (die Fanpost-Vorlesungen sind göttlich), scrolle durch die Kommentare und besuche unbedingt seine Website. (Der Telegram-Channel zieht allerdings eher runter.)
H.C. Strache bei Krömer
H.C. Strache zu interviewen halte ich erstmal für eine dumme Idee. Krömer macht das aber recht klug und man fragt sich warum sich Strache freiwillig in diese Lage gebracht hat. Aber vielleicht wollte er auch nur ne Bühne im bösen deutschen Rundfunk nutzen. Labert viel Müll, will Sympathiepunkte für’s Hitler haten.. Naja, was man erwartet. Krömer macht das aber echt geil, es ist teilweise richtig unangenehm anzugucken. Ich hab mal das Gerücht gelesen, dass Strache auch öfter mal in Wien Magic gezockt hätte. Die Frage hätte ich gerne beantwortet gesehen, aber über Clash of Clans reden ist auch okay.
Jeremy Fragrance bei Sky Sport
Mega geiles Interview, für mich instant auf einer Stufe mit dem Money Boy-Joiz-Interview und dem Yung Hurn Festival-Interview. Schon ziemlich lustig und man merkt ihm seine Intelligenz auch an, nur halt vermischt mit Wahnsinn, platten Aussagen über Frauen und Kindlichkeit. Jeremy Fragrance ist schon die geilste Persönlichkeit aktuell – mal gucken wie lange noch, seine Aussagen sind halt auch immer kurz davor die Cringe-Schwelle unwiderruflich zu überschreiten und er tritt garantiert irgendwann in ein krasses Fettnäppchen. Bis dahin bin ich ehrlich froh, dass es seinem Bruder jetzt gut geht.
Eine Stunde in der Küche von Eckart Witzigmann
Vorweg: Der Videotitel ist absolut irreführend. Ein Blick in die Beschreibung lohnt sich und offenbart, dass bei MultiNewsMedia scheinbar eine starke Aversion gegen Sterneküche herrscht. Sei’s drum. Die Doku ist eigentlich vom BR und aus dem Jahr 1984 und begleitet ein Abendmenü in Eckart Witzigmanns „Aubergine“ in München, fünf Jahre nachdem er mit diesem Laden als erstes Restaurant Deutschlands drei Sterne vom Guide Michelin erhalten hat (und sie 15 Jahre lang hielt, bis Witzigmann wegen eines kleinen Kokain-Malheurs die Regie an Alfons Schubeck abtreten musste).
Besonders interessant an der Doku ist zu sehen, wie enorm sich gehobene Gastronomie in den letzten Jahrzehnten gewandelt hat. Zwar ist Witzigmann Verfechter der Nouvelle Cousine (möglichst wenig Schischi, regional, einfach), dennoch sind einerseits die Präsentation (wirklich ALLES auf weißen Tellern, und dafür dass drei Leute an einem Teller fuhrwerken, bekommt man mittlerweile in den meisten Sushiläden spannender angerichtete Gerichte) und andererseits die Menüfolge aus heutiger Sicht ziemlich uninspiriert (Birnen in Rotweinsauce, Taubenbrust auf Salat, alles schön und gut, aber doch auch wenig überraschend). Fernab davon, dass es absolut unbegreiflich ist, wie man bei den wirklich wohlwollend bemessenen Portionen 13 Gänge schaffen soll.
Bonuspunkte für die Geräuschkulisse.
Titanen des Erdreichs
Kein Geheimtipp, aber einfach fein. Eine wundervolle Naturdoku über eine von allen geliebte Spezies, über deren Leben man aber herzlich wenig weiß: Bagger.
Speed Run Sunday
Hier ein technisch ausgeklügelter Speedrun im Klassiker „Worms Armageddon“. Tatsächlich ohne glitches, hacks und sonstige Ferkeleien; ein ehrlicher Durchlauf der gut nebenher läuft und die Sinnlosigkeit des Alkoholkonsums und seiner Folgen begleitet.
Knight‘ Procession
Als Lego-Freund füttert der Algorithmus mich stets mit neuen Erquickungen. Das Video fängt nicht so super spannend an und der Titel klingt nach Clickbait, aber … Jesus. Eine historisch interessante und absurd obskure Auseinandersetzung mit einem Lego-Set. 10/10 Noppenklemmsteine.
Worble III
Skatevideos, eigentlich immer nett. Das hier ist nicht nur nett, sondern auch sonderbar. Ist es ein Skatefilm? Ist es ein Musikvideo? Niemand weiß es so recht. Zwischen sehr hübsch geschnittenen Szenen mit mal mehr, mal weniger spektakulären Tricks tauchen im kompletten 80s-Look Aufnahmen der Band „Cobra Man“ auf, die den Soundtrack beisteuert (oder eben andersrum) … nun ja, mehr nach 80er aussieht, als die 80er selbst. Macht Laune, kann man gut gucken.
One Hour One Life
Innerhalb von 60 Minuten das Beste aus dem Leben machen was deine virtuelle Mama dir geschenkt hat. OHOL ist ein survival mmo mit Fokus auf Herstellung und Zivilisationsbau und ein Sozialexperiment. Du startest als Baby, geboren von einem anderen Spieler und bist vorerst von diesem abhängig bis du alt genug bist um mit zu helfen die Lebensumstände zu verbessern (Essen, Jagen, Bauen). Zwischendrin bekommst du (als Frau) dann auch Kinder oder du kriegst Geschwister, die natürlich ebenfalls Spieler sind.
Ich spiele OHOL gar nicht selber – der Start ins game soll auch etwas schwierig sein –, gebe mir aber gerne den yt-grind vor allem wenn sie „I started a cult!“ oder „We killed them all!“ beinhalten. Ne quark, tatsächlich ist die community in OHOL überwiegend hilfsbereit und freundlich, es ist einfach herzerwärmend die Zusammenarbeit und die Beziehungen der Spieler zu beobachten. Natürlich können auch hier richtige Dramen entstehen, wenn Paula die neu erfundene Axt vom Onkel dritten Grades vor 5 Generationen geklaut hat und sich deshalb auf dem Server 2 separate Lager gebildet haben.
Anyway, auch wenn der eigene Beitrag klein ist im Leben, oder gerade deswegen (permadeath) ist es fein zu sehen dass in (zumindest) dieser virtuellen Welt zusammen gearbeitet wird. Einen Blick auf den Wikipedia-Eintrag ist das Spiel auf jeden Fall wert.
Was wurde eigentlich aus Lord of the Weed?
Man mag denken, dieses Video kann einem nichts neues geben, vor allem nicht, wenn man LOTW komplett auswendig kennt, doch obacht, weit gefehlt! Dass diese erwähnenswerte Perle bundesdeutschen Feingeistes aus dem Ruhrgebiet kommt* (JA WATT DENN!), ist die Top-Erkenntnis des Videos, aber dass der MythosOfGaming-Dude es wirklich geschafft hat, ein Videointerview mit einem der Macher von LOTW zu führen, hat mir mehr Einsicht in die Geschichte dieses Meisterwerks verschafft, als ich je zu träumen gedacht, geschweige denn als nötig zu wissen erachtet habe.
*Das mag erklären, warum in anderen Regionen des Landes eine teils unschickliche Unverständis über dieses in meinem gesamten kohlepottschen Umfeld so lächerlich bekannte Stück Kulturgut existiert.
Brave Wilderness
Zugegeben, das Format „Mensch fügt sich Schaden zu, andere schauen zu“ ist kein besonders innovatives. Allerdings hat niemand, der Jackass 1 gesehen hat darauf verzichtet, sich die (qualitativ schwankenden) Fortsetzungen reinzupfeffern. Hier allerdings, in Jordan Petersons‘ Stingzone, werden die Opfer am eigenen Leib dem Wohle der Wissenschaft feilgeboten. Abgesehen vom rein sachlich interessanten Aspekt, dass ein Typ sich von gefühlt jedem giftigen Insekt (und später auch anderen Tieren) des Planeten stechen oder beißen lässt und dies filmen lässt, lernt man auf dem Channel dieses wagemutigen Gesellen einiges über die Tierwelt.
Die perfekte Mischung aus BBC Naturdokus und Dashcam-Footage. 10/10
AD Open Door
Wer ebenso wie ich auf der Jagd nach architekturbezogenem und gleichermaßen bubatzkompatiblen Content ist (oder auch nur ein Mal in seinem Leben „Architecure“ in die Suchmaschine gehämmert hat, AD ist ungefähr so ein Geheimtipp wie der Rolling Stone – aber weniger dröge), landet zwangsläufig auf Architectural Digest. „Open Door“ ist einerseits eine herrlich unaufgeregte Version von MTV Cribs, andererseits Beweis dafür, dass Millionen auf dem Konto in 50% der Fälle die Bahn für vollendete Geschmacksverirrungen ebnen (überraschenderweise liegt Cheryl Crow da sehr weit vorne). Weil wir so mega zeitgeist (get well soon tho) unterwegs sind, hier aber das famose, herzerwärmende und einfach heftig coole Video mit Cara Delevingne, die einfach mal einen Vulvatunnel in ihr Haus hat hämmern lassen. Auch nicht alles schick, aber nice to watch.
Generell ist der Channel sehr empfehlenswert, viel geiler Content zu allem möglichen architekturbezogenen Kram.
All My Homies Hate Skrillex
Diese Doku ist zwar absolut kein Geheimtipp mehr, aber weil ich sie so oft weiterempfehle (meistens, um zu erklären, warum man Dubstep mag und was daran so cool ist), hat sie hier auch ihren Platz verdient. Ein Fan, der die Entstehung des Genres als „Hörer“ (weil damals noch knapp zu jung zum feiern gehen) fein säuberlich und natürlich mit allen Bangern des Dubstep unterfüttert aufrollt und dabei ein paar interessante Thesen aufstellt? Check. Außerdem, Leute, Burial ist auch Dubstep, also keine Angst, schließlich liebt jeder Mensch Burial.
That Midsommar scene …
Ich spare mir zwecks Spoilervermeidung einfach mal jeden kulturpessimistischen Kommentar, der mir in Bezug auf meine Heimatstadt und gewisse Trends in den Sinn gekommen ist. If you don’t know, now you know.